Azoren - Tauch- und Landschaftsparadies in Europa 08/2020

12.08.2020

Corona hat dieses Jahr meine komplette Reiseplanung durcheinandergebracht. Aber ganz aufs Reisen wollte ich nicht verzichten. Anstatt in die große, weite Welt zu fliegen, bleibe ich 2020, zumindest im Sommer, in Europa.

Azurblaue Kraterseen, heiße Quellen, Vulkane, tauchen mit den Großfischen im Atlantik, Wale, Wanderungen: Hört sich erst einmal nach dem kalten Island an, aber es geht in den Süden! Nach Portugal. All das werde ich hoffentlich auf den schönen Azoren, mitten im Atlantik sehen und erleben.

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Anreise

Das erste Mal, seit das Corona Virus in unser Leben getreten ist, wage ich es und reise wieder. Mit Maske fuhr ich zuerst mit der S-Bahn zum Flughafen. Ich war sehr überrascht, wie leer es am Flughafen München war, obwohl Sommerferien und Hochsaison sind. Ohne anstehen konnte ich meinen Koffer aufgeben und mich anschließend zur Sicherheitskontrolle begeben. Was für ein Wunder: Ich wurde nicht auf Sprengstoff untersucht.

Flughafen München
Flughafen München

Bevor das Boarding losging, bekam ich noch einen Anruf von meiner Ärztin mit der Nachricht, dass das Test Ergebnis da und negativ ist. Super, knapp - aber es hat alles geklappt. Jetzt kann das Abenteuer beginnen.

Das Boarding war pünktlich, trotzdem rollte das Flugzeug erst mit 30 Minuten Verspätung aufs Rollfeld. Mir war es egal, denn ich hatte eh genügend Aufenthalt in Lissabon. Die Airline war super auf die Hygienemaßnamen eingestellt: Es gab beim Einstieg Reinigungstücher und fast jeder zweite Platz blieb frei. Auch bei mir. Und die Personen, die versuchten, ohne Maske zu fliegen, wurden ermahnt. Ich fühlte mich tatsächlich sicher.

Als wir über Lissabon flogen kamen mir Erinnerungen an 2010 wieder. Damals machte ich mit meiner Schwester und ihrem Freund, inzwischen Ehemann, dort gemeinsam Urlaub. Eine wunderschöne Stadt, auch von oben.

Lissabon
Lissabon

Nach 4,5 Stunden Aufenthalt ging es endlich weiter.

Auch hier war die Airline gut vorbereitet. Tücher zum Hände desinfizieren und immer ein Platz frei. Nach zweieinhalb Stunden Flug landete ich auf Sao Miguel, der Hauptinsel der Azoren. Hier ist man zwei Stunden hinter Deutschland zurück. Nach der Landung wurden wir gleich beim Aussteigen in zwei Gruppen aufgeteilt: Mit und ohne Corona Test Ergebnis. Und das im Flugzeug. Da ich meinen Test in Lissabon noch ausdrucken konnte, durfte ich als einer der Ersten das Flugzeug verlassen. Fast alle anderen mussten warten und sich später in einer sehr langen Schlange anstellen. Es bringt wirklich etwas, sich im Vorfeld um alles zu kümmern. Mein Koffer kam rasch und so konnte ich gleich meine Formulare, und meine Online-Registrierung samt Testergebnis vorzeigen. Nach fünf Minuten war ich fertig und fuhr mit einem Taxi in die Innenstadt, zu meinem Hostel. Hier wurde ich sehr freundlich empfangen. Der Inhaber zeigte mir mein Zimmer und meinte: "Jetzt schlaf dich erstmal aus, den ganzen Check-in-Kram machen wir nach dem Frühstück."

Ich duschte und war froh, nach über 14 Stunden die Maske endlich ablegen zu können.

Gute Nacht

1. Tag - Sightseeing-Tour

Zum Frühstück begrüßte mich Antonio vom Herd aus, denn er war gerade dabei alles frisch zuzubereiten. Ich setze mich an den Tisch und trank einen heißen Kaffee. Wenig später gesellten sich drei deutsche Jungs dazu. Wir unterhielten uns über Sao Miguel, Fotografie, Wandern und ließen uns das leckere Frühstück mit Obst, selbstgemachter Marmelade und frischem Brot schmecken.

Anschließend machte ich mich auf, die Stadt zu Fuß zu erkundigen. Zuvor gab mir Antonio noch ein paar Tipps. Als Erstes steuerte ich das Tauchcenter am Hafen an, denn ich wollte meine Tauchgänge für die nächsten Tage besprechen. Leider war geschlossen. Also spazierte ich gemütlich an der Promenade entlang, bis ich zum alten Rathaus kam.

Hafenpromenade von Ponta Degada
Hafenpromenade von Ponta Degada
Sportplatz
Sportplatz

Durch die kleinen Gassen schlenderte ich, bis ich beim "Jardim Antonio Borges" ankam. Dieser kleine Park ist Dschungelromantik pur. Ich musste an einen tropischen Regenwald denken. So viel grün, die Vögel zwitscherten. Den unteren Teil des Parks prägte eine Sammlung von Palmen und ein gewaltiger Gummibaum. Darüber ragte eine Fels- und Grottenlandschaft. Sie war durch einen Lavastrom und die Öffnungen einer Vulkanhöhle entstanden.

Gummibaum
Gummibaum
Grotteneingang
Grotteneingang
Hortensien
Hortensien

Ein paar Straßen weiter gelangte ich in den "Jardim do Palacio de Sant'Ana". Dieser Park schien mir künstlich angelegt. Unten mit einem Teich. Dazwischen bunte Teppiche aus Blumen, bevor am Ende des Parks der Palast kam. Jedoch wunderschön und wieder eine gigantische Pflanzenwelt.

Palast
Palast

Zurück in der Altstadt gönnte ich mir eine kleine Pause im "Café Central" mit Blick auf die alte Kirche "Igreja Matritz". Pünktlich um 13 Uhr läuteten die alten Kirchturmglocken.

Theater
Theater
Fresh market
Fresh market

Auf dem Weg zurück ins Hostel machte ich nochmal einen Schlenker zur Tauchschule (www.bestspotazores.com) und dieses Mal hatte ich Glück - es war geöffnet. Ich erkundigte mich über die Tauchgänge, die dort angeboten werden und legte die ersten zwei für den nächsten Tag fest.

Im Hostel gönnte ich mir eine kleine Pause. Nach über fünf Stunden Sightseeing-Tour musste ich meine Füße etwas hochlegen.

Als mein Magen anfing zu knurren zog ich erneut los und suchte mir ein schönes Plätzchen zum Abendessen.

Bei einem Glas Wein genoss ich mein Abendessen und beobachte die Leute, die durch die Straßen liefen.

Mein Verdauungsspaziergang führte mich beim Sonnenuntergang erneut am Hafen entlang. Das Rauschen des Meeres, das Kreischen der Möwen - ja ich bin im Paradies angekommen.

2. Birthday diving

Am Morgen wartete Antonio mit einem kleinen Geburtstagsständchen und einem leckeren Frühstück auf mich.

Nach der Stärkung schlug ich pünktlich um 8:30 Uhr am Dive Center auf. Auch hier überraschte mich ein Geburtstagsständchen in vielen Sprachen.

Nach einem kurzen Check und Verteilung der Tauchanzüge, Jackets etc. ging es auch schon los. Mit einem großen, motorgetriebenen Schlauchboot fuhren wir zehn Minuten, bis wir am Tauchplatz "Mirror" ankamen.

Eine beeindruckende Vulkanlandschaft unter Wasser erwartete uns. Jedoch konnte ich kaum Fotos machen, da ich eine plötzliche Panik Attacke (meine Erste) bekam. Mein Buddy und mein Divemaster konnten mich beruhigen, ich atmete wieder normal, aber an fotografieren war nicht mehr zu denken. Ich blieb beim Divemaster und er passte auf mich auf. Ich sah Skorpionfische, Papageienfische, eine Muräne und andere tolle Lebewesen. Bis auf 25m in die Tiefe ging es beim ersten Tauchgang.

Lavalandschaft
Lavalandschaft
Skorpionfisch
Skorpionfisch

Bevor das Highlight kam, machte ich Pause, denn der nächste Tauchgang startete erst zwei Stunden später. Ich aß am Hafen zu Mittag, las meine Geburtstagsnachrichten, telefonierte mit meiner Schwester, meinen Eltern und einer Freundin und genoss es einfach in der Sonne zu sitzen.

Als wir dann gegen 14 Uhr starteten, fuhren wir drei Stunden auf den offenen Atantik hinaus. 20 km vor der Küste von Santa Maria ließen wir den Anker fallen. Die Divemaster befestigten acht Seile und dann ging es in die Tiefe. Aber dieses Mal pendelten wir uns zwischen drei und neun Meter ein.
Und da waren Sie: Die Mobula, auch Riesenmantas genannt, eine Verwandtschaft zu den Manta Rochen. Nur waren sie viel größer. Wie sie durchs Wasser schwebten, an uns Tauchern im Kreis vorbei, von oben, von unten, egal wo - sie waren fast die ganze Zeit zu sehen. Endlich konnte ich diese wunderbaren Lebewesen längere Zeit beobachten und fotografieren. Das perfekte Geburtstagsgeschenk. 

Mobula
Mobula

Nach gut einer Stunde tauchten wir wieder zur Oberfläche auf und fuhren mit dem Sonnenuntergang zurück nach Ponta Delgada.

Santa Maria
Santa Maria
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Erschöpft aber glücklich fiel ich ins Bett, denn morgen geht es erneut unter Wasser.

3. Tag - Diving day

Die Nacht war kurz. Nach einer Frühstücksstärkung lief ich wieder zur Tauchschule. Dort zog ich mir meinen sieben mm dicken Tauchanzug an, checkte mein BCD (Buoyancy Control Device) und dann fuhren wir auch schon los. Die Gruppe war diesmal kleiner. Wir steuerten das Tauchgebiet "Arcos da Caloura" an. Es liegt ca. zehn Minuten mit dem Boot im Osten von Ponta Delgada. Um die Grotte herum sind Dutzende unterschiedlicher Arten von Fischen kleinerer Größe anzutreffen. 

Hier sah ich unter anderem einen Madeira Steinfisch, einen Bärenkrebs, erneut eine schwarze Muräne und weitere Fischarten. Die Panikattacke blieb aus und so hatte ich wieder Zeit zu fotografieren.

Skorpionfisch
Skorpionfisch
Madeira Steinfisch
Madeira Steinfisch
Bärenkrebs
Bärenkrebs

Nach einer guten Dreiviertelstunde kamen wir wieder zur Oberfläche, kletterten ins Boot und fuhren zurück in den Hafen. Hier stärkten wir uns mit Kaffee, Cookies und ein paar Snacks für den zweiten Tauchgang - "Dori" das Wrack war unser Ziel.

Es hatte 800 m vor der Küste, in der Nähe der Stadt Ponta Delgada, am 16. Januar 1964 Schiffbruch erlitten. Da die Spitze des Hecks in nur 9 m Tiefe liegt und der tiefste Teil des Bugs in 20 m Tiefe, ist das Wrack der Dori ein ausgezeichneter Ort für jede Art von Tauchgang und zum Schnorcheln. Viele sagen sogar, dass es der beste Spot der ganzen Insel ist. Es war mein zweites Wrack, das ich beim Tauchen sah. Das erste Wracktauchen hatte ich bei meinem "Advanced Water Dive" Kurs.

Schiffwrack
Schiffwrack
Baby Schwarzmuräne
Baby Schwarzmuräne

Hier sah ich unter anderem eine kleine Schnecke. Sie war nicht mal so groß wie mein kleiner Fingernagel. Deshalb wurde das Foto auch nichts. Die Makrounterwasserfotografie muss ich mir erst noch aneignen. Außerdem sahen wir viele Fischschwärme, eine kleine Baby Schwarzmuräne, Barrakudas und Triggerfische. Kurz vor dem Auftrieb sah ich auch noch einen Plattfisch, der sehr gut getarnt im Sand lag.

Barrakudas
Barrakudas
Wer findet den Fisch?
Wer findet den Fisch?

Zurück im Hafen, halfen wir den Divemaster beim Aufräumen des Equipments und trugen unsere Tauchgänge ins Logbuch ein.

Im Hostel gönnte ich mir eine Dusche und lief anschließend in die Altstadt, um mir etwas zu essen zu suchen. In einer kleinen Seitengasse wurde ich auch fündig.

Am Nachmittag lag ich auf meinem Balkon, sonnte mich und schlief ein Stündchen. Tauchen macht nämlich sehr müde.

Abends spazierte ich durch den Hafen und versuchte rote Klippenkrabben zu fotografieren. Die sind aber so flink, dass ich sie nicht wirklich scharf aufs Foto bekam. Ich werde es die Tage erneut versuchen, mit meinem Teleobjektiv.

rote Klippenkrabbe
rote Klippenkrabbe

Eigentlich warte ich noch auf einen Anruf oder Mail von der Gesundheitsbehörde um mich den zweiten Corona Test (sechs Tage nach dem ersten Test) zu unterziehen. Wenn nichts kommt, werde ich mich mit meinem Mietauto auf den Weg machen und anfangen, die Insel außerhalb von Ponta Delgada zu erkunden.

4. Tag Roadtrip

Sonntag, der sechste Tag nach meinem ersten Corona Test. Ich hätte mich erneut testen lassen müssen, doch ich habe weder eine E-Mail noch einen Anruf von der Gesundheitsbehörde der Azoren erhalten. Antonio meinte beim Frühstück, ich soll mir keine Gedanken machen, die melden sich, vielleicht ein paar Tage später, ich kann ganz in Ruhe meinen Road Trip starten.

Ich nahm ihm beim Wort und packte nach dem Frühstück meine Sachen. Antonio hatte für mich bereits ein Mietauto besorgt, sodass ich mich darum nicht mehr kümmern musste. Mein Ziel war heute die Westküste inkl. einer Wanderung.

Zuerst gab ich das Ziel "Ginetes", einem Bauerndorf, ein. Hier soll der älteste Leuchtturm, "Farol da Ferraira" stehen und ein Oceanpool geben. Nach gut 15 Minuten hatte ich ihn bereits erreicht.

Kirche von Ginetes
Kirche von Ginetes
Leuchtturm
Leuchtturm

 Leider ließ sich der Leuchtturm nicht besteigen, da es Sonntag war, sodass ich weiter zum "Ponta da Ferraria" fuhr. Eine tolle Lavalandschaft. Es erinnerte mich etwas an Hawaii und Island zu gleich. Da der Oceanpool schon gut besucht war und noch weitere Ziele auf dem Tagesplan standen, machte ich mich nach einer kleinen Fotopause wieder auf den Weg in Richtung Nordwesten.

Ponta da Ferraria
Ponta da Ferraria
Mosteiros
Mosteiros

Mosteiros ist bekannt für seinen kleinen Kirchplatz, mitten im Centrum. Jedoch war er heute leer, kaum Leben wie es in den Reiseführern steht, denn es fand gerade ein Gottesdienst statt.

Kirchplatz von Mosteiros
Kirchplatz von Mosteiros

Also gab ich das Endziel - Sete Cidades in mein Navi ein. Ein kleiner Ort, an den Seen "Lagoa Azul" und "Laga Verde" gelegen. Die vielleicht schönste, auf jeden Fall meistfotografierte Aussicht der Azoren, habe ich zumindest gelesen. Die Straßen dorthin waren umringt von den tollen, großen, blühenden Hortensien. Hier fährt man wirklich gerne Auto, auch wenn ich aufpassen musste, dass ich nicht zu oft die Landschaft bewunderte, anstatt auf die Straße zu schauen.

Hortensienstraße
Hortensienstraße

Ich fuhr immer weiter nach oben. Es wurde dunkler und die Wolken zogen zu. Als ich am Wanderparkplatz angekommen war, war kaum etwas sehen, alles voller Nebel und kalt wurde es auch. Also beschloss ich, die Wanderung zu canceln, denn was bringt es mir, wenn ich zum Aussichtspunkt laufe und die Sicht auf die tollen Seen nicht habe.

Lagoa Azul und Laga Verde
Lagoa Azul und Laga Verde

Ich machte so ein paar schöne Landschaftsaufnahmen und fuhr wieder zurück, Richtung See. Zwischendurch machte ich an verschiedenen View Points für Autofahrer halt. Kurzzeitig verschwanden der Nebel und ich konnte dann doch beiden Seen sehen und fotografieren. Jedoch werde ich die Wanderung trotzdem nachholen. Unten angekommen, machte ich in einem kleine Cafè eine Kaffeepause.

Sete Cidades
Sete Cidades

Währenddessen beschloss ich, noch einen kleinen Umweg zur Ananasplantage einzulegen. Als ich aber an dem alten fünf Sterne Hotel, bzw. was davon übriggeblieben war, vorbeikam, hielt ich an und schaute mir die Ruine genauer an. Etwas gruselig und eklig war es. Aber ein toller "Lost place" für perfekte Fotos.

Monte Palace
Monte Palace

An der Ananasplantage angekommen, schaute ich mir zuerst ein Video über die Ananaszucht an. Anschließend führte mich ein Mitarbeiter zu den einzelnen Stationen der Plantagen. Im Shop kaufte ich eine Ananas Marmelade und ein Ananasbier. Ich bin gespannt, wie es schmecken wird. Das hebe ich nämlich für zuhause auf!

Ananas Plantage
Ananas Plantage
Ananas
Ananas

Zurück in Ponta Delgada und im Hostel, gönnte ich mir zuerst eine frische Dusche und ruhte mich aus.

Gegen Abend spazierte ich in die Altstadt, suchte mir ein Restaurant und gönnte anschließend mir einen kleinen Cocktail. Denn hier sind die Preise wirklich toll- bzw. sehr günstig.

Auf dem Heimweg traf ich noch Jonathan, ein Franzose, der mit seiner Freundin und mir am Vortag tauchen war. Er erzählte mir, dass er ein Video von mir und einem aggressiven Triggerfisch gemacht hätte. Wir tauschten Nummern, damit er mir das Video nach Rückkehr in Frankreich, zusenden kann. Ich bin gespannt!

Meine Route für morgen zusammen steht und den Sonnenuntergang kann ich von meinem Balkon aus genießen.

5. Tag Roadtrip

Antonio teilte mir beim Frühstück mit, dass ich um 19:30 Uhr ein Termin zum zweiten Test habe. Warum Sie ihn und nicht mich kontaktiert haben, bleibt mir ein Rätsel.

Den Start in die Woche wollte ich mit einer Wanderung beginnen. Ich fuhr an die Nordküste, nach Ribeira Grande, die zweitgrößte Stadt der Insel. In der Altstadt parkte ich das Auto und spazierte über den Marktplatz und durch einen kleinen Park. Dieser säumt von der Innenstadt bis zum Meer beidseitig den Fluss, der von einer achtbogigen Brücke - "Ponte dos Oito Arcos" - überspannt wurde. Der Marktplatz lädt zum Entspannen ein. Ein schattiges Plätzchen findet man unter den großen Eisenholzbäumen. Am Kopf des Platzes steht das barocke Rathaus.

Heute trage ich die Welt auf Händen
Heute trage ich die Welt auf Händen
Ribeira Grande - Rathaus + Park + Brücke
Ribeira Grande - Rathaus + Park + Brücke

Als nächstes gab ich Caldeiras da Ribera Grande in mein Navi ein. In einem engen Tal, in das eine von blühenden Büschen und Alleebäumen gesäumte Pflasterstraße führt, steht ein altes Kurhaus, Nebenan blubbert in einem Steinbecken kochend heißes Thermalwasser. Allerdings wollte ich wandern und nicht baden. So entschloss ich mich den Wanderweg zum Wasserfall "Salto do Cabrito" zu nehmen. Doch anstatt irgendwann links abzubiegen lief ich gerade aus- und machte einen Umweg von ca. fünf Kilometern. Schweißgebadet kam ich dann doch noch an mein Ziel. Hier konnte ich nicht anders und sprang ins kühle Nass. Eine tolle Erfrischung. Der Rückweg führte mich oberhalb des Wasserfalls und an dem größten Stausee Portugals vorbei.

Baumallee
Baumallee
Salto do Cabrito
Salto do Cabrito
Stausee
Stausee

Nach gut knapp drei Stunden und 12 km kam ich erschöpft am Auto an.

Ich nahm einen kleinen Imbiss und machte mich auf dem Weg zum "L do Fogo" und dem "Pico Barossa" auf 947m. Allerdings war von beidem nicht wirklich viel zu sehen. Dichter Nebel und tiefhängende Wolken vergeigten mir die zweite Wanderung. Schöne Fotos waren so nicht zu machen.

Also fuhr ich zurück nach Ponta Delgada. Durch den Wetterumschwung bekam ich starke Kopfschmerzen, sodass ich mich im Hostel erst einmal hinlegen musste.

Nach einem abendlichen Spaziergang lief ich noch zur Teststation am Krankenhaus. Dort war viel los. Nach gut 20 Minuten warten kam ich an die Reihe. Die waren aber richtig grob und unfreundlich. Zum Glück war der Test schnell gemacht und ich konnte vor dem Gewitter wieder ins Hostel laufen.

Corona Teststation
Corona Teststation

Morgen geht es nach Furna und in eine neue Unterkunft, Villa Magia Verde (www.villamagiaverde.com). Karin und ihr Mann schrieben mich in einer Facebook-Gruppe an, ob ich für Sie nicht ein paar Fotos für ihre Homepage machen kann und dafür kostenfrei bei Ihnen wohnen möchte. Ich bin gespannt welche Überraschungen die Villa, Furna und der Osten der Insel für mich bereithält.

6. Tag Road Trip im Azorensturm

Heute bereitete Lino das Frühstück vor. Antonio und er betreiben noch ein weiteres "Guesthouse" in Ponta Degalda.

Er fragte mich, ob ich gestern beim Nachtest war. Ich bejate und fragte, wie lange ich auf das Ergebnis warten müsste. Drei bis vier Tage kann es schon dauern, meinte er. Merkwürdig, denn Ende der Woche fliege ich ja sowieso wieder heim.

Ich machte mich auf den Weg in den Norden, wo Europas einziger Tee wächst. Eine Führung machte ich nicht mit, denn ich ja bereits auf Sri Lanka gesehen, wie der Tee verarbeitet wird. Also schoss ich ein paar Bilder und sprang wieder ins Auto - der Azorensturm hatte sich bemerkbar gemacht und es regnete bereits in Strömen. 

Tee
Tee

Entlang der Nordküste kam folgte ich den Schildern zum "Parque Natural da Ribeira dos Caldeitoes", ein schöner Park, der ein wenig an das Auenland mit Farnen, alten Getreidemühlen, Hortensien und Wasserfällen, erinnert. Als ich dort ankam, hörte es für kurze Zeit auf zu regnen und ich nutze die Gunst der Stunde und machte einen Spaziergang. Es dauerte länger als eine Stunde, bis es wieder anfing zu regnen. 

Parque Natural da Ribeira dos Caldeitoes
Parque Natural da Ribeira dos Caldeitoes

Ich setze meinen Road Trip in Richtung Nordeste, einer Küstenstadt im Osten fort. Eine Brücke mit sieben Bögen führt in den Ortskern. Dort tummelten sich einige Einwohner vor der Kirche auf dem Hauptplatz. Ich schlenderte etwas durch die Gassen und nahm ein kleines Mittagessen ein.

Nordeste
Nordeste

Anschließend fuhr ich eine schmale, extrem steile Zufahrtstraße hinunter, bis ich am "Faral do Arnel", einem Leuchtturm, ankam. Leider war geschlossen. Die Straße erinnerte mich stark an die James-Bond-Straßen in den Filmen. Kurvig, steil, eng. Normalerweise ist es der Ort für den perfekten Sonnenaufgang, aber heute war daran ja nicht zu denken, bei den grauen Wolken, dem Wind und dem Regen. Ich fuhr wieder hoch und etwas weiter zum nächsten Aussichtspunkt: "Miradouro da Vista dos Barcos". Von dort hatte ich trotz schlechtem Wetter eine schöne Sicht auf den Leuchtturm mit der steilen Straße.

Faral do Arnel
Faral do Arnel
Atlantik während des Azorensturms
Atlantik während des Azorensturms

Weiter ging es auf der Straße in Richtung Povoacao, einer Küstenstadt im Süden. Die Fahrt dorthin war schon etwas herausfordernd, denn der Azorensturm hatte zugelegt und man konnte kaum noch etwas sehen und ich musste das Lenkrad richtig festhalten.

Povoacao
Povoacao
Sicht aus dem Auto während des Azorensturms
Sicht aus dem Auto während des Azorensturms

Zwischendurch machte ich kurze Stopps an weitern View Points, jedoch nicht lange, dem Wetter geschuldet.

Am Nachmittag erreichte ich Furnas, bekannt für seinen Vulkanfels wo 22 Quellen heraussprudeln und Heilwasser liefern. Ich suchte meine neue Unterkunft, eine Villa. Ich klingelte bei der Nachbarin, sie öffnete und zeigte mir die Villa von Karin und Noel. Ich war sprachlos: So schön, so groß und alles für mich. Und die Aussicht. Wie schön ist es, wenn die Sonne dann noch scheint. Vielleicht darf ich das ab morgen ja noch erleben. Der Wetterbericht macht zumindest Hoffnung auf Besserung.

Als Willkommensgruß gab es noch einen leckeren Obstteller, Wein, Wasser und frisches Brot direkt aus Furnas. Nach einem kleinen Rundgang machte ich mich an die Arbeit. Wie vereinbart fotografierte ich die Villa in ihren schönen Details, die farbenfrohen Schlafzimmer, das tolle Treppenhaus.

Den Abend über chillte ich auf dem Sofa und genoss die Ruhe.

7. Tag Road Trip Furnas

Die Nacht war laut und unruhig. Der Azorensturm peitschte um das Haus, die Rollläden der Villa klapperten, die Hunde bellten und die Katzen miauten. Deshalb ließ ich den Tag etwas langsam angehen und schlief länger. Dafür kam nach und nach die Sonne wieder raus und der Sturm verzog sich.

Aussicht von meinem Schlafzimmer
Aussicht von meinem Schlafzimmer

Nach einem kleinen Frühstück, dass ich mir aus dem Willkommensgeschenk gezaubert hatte, spazierte ich hinunter ins Dorf, vorbei an den heißen Quellen, die nach Schwefel rochen, durch die kleinen Gassen bis ins Ortszentrum. 

heiße Schwefelquellen
heiße Schwefelquellen

Ich kaufte mir in einem kleinen Supermarkt etwas Wasser, und trank in einem Café einen Cappuccino. Währenddessen schaute ich in meinem Reiseführer und auf der Karte, was ich heute alles abklappern möchte. Zuerst fuhr ich mit dem Auto zu zwei schönen View Points, mit einer tollen Sicht über Furnas und den Kratersee "Las das Furnas". Von den Aussichtspunkten konnte man bis ans Meer sehen und auch, wie es immer klarer wurde. Da das Wetter aufklarte, wollte ich eine Wanderung unternehmen. 

Miradouro do Salto do Cavalo
Miradouro do Salto do Cavalo
Lagoa das Furnas
Lagoa das Furnas
Miradouro do Pico do Ferro
Miradouro do Pico do Ferro

Ich fuhr zum See und wanderte dort los, kam beim "Mata Jardim José do Canto" vorbei und gelangte bis zum Wasserfall "Salto do rosal". Auf dem Weg begegnete ich nur einem Pärchen. Keine Touristen weit und breit. Zwar war es auch etwas unheimlich, so ganz alleine im Wald, aber eben auch einfach herrlich: diese Leere und Stille.

Salto do rosal
Salto do rosal

Danach wollte ich eigentlich auch noch in den "Parque Tera Nosta", mitten in Furnas gelegen, jedoch machten die eine Stunde später zu und dafür wollte ich keine 8 Euro Eintritt mehr zahlen. Ich werde diesen Park morgen besichtigen und in dem eisenhaltigen Wasser baden gehen. Auch der nächste Park "Grena Parque" verlangte 10 Euro Eintritt. Da auch hier die Zeit zu knapp war, fuhr ich spontan zur Kirche "Our Lady of Peace Chapel", die 30 Minuten von Furnas entfernt und gleichzeitig nah an der Südküste liegt. Eine tolle Aussicht hat man von dort oben. Und ich konnte endlich den Krater "Ilhéu de Vila Franca" bestaunen. Zwar auch nur von oben und von weitem, aber hier werde ich sicherlich nochmal vorbeikommen und mit einem Boot rüberfahren, denn ich habe gelesen, dass man dort schnorcheln und wandern kann.

Our Lady of Peace Chapel
Our Lady of Peace Chapel
Ilhéu de Vila Franca
Ilhéu de Vila Franca

Zurück in der Villa genoss ich in der Hängematte die Sonne. Bei meiner Planung für die nächsten Tage merkte ich schnell, dass die Zeit begrenzt ist und ich vermutlich, dass eine oder andere streichen muss. Aber für morgen steht die Route fest, und ich freu mich drauf. Seid gespannt!

8. Tag Glück im Unglück

Manchmal sollte man doch nichts planen, denn es kommt anders als man denkt.

kleiner Stadtpark von Furnas
kleiner Stadtpark von Furnas

Nachdem ich am späten Vormittag die Villa verlassen hatte, parkte ich in der Nähe vom "Terra Nosta Park" im Centrum von Furnas. Ich stellte mich hinten an die Menschenschlange an und wartete bis der Park seine Toren öffnete. Zuerst spazierte ich entlang des Rundwegs durch den angelegten Park. Ich kam an Grotten, verschiedenen Pflanzenarten und verschiedenen Alleen vorbei.

Grotten im Terra Nostra Park
Grotten im Terra Nostra Park

Als ich im Bereich "Tropical Garden" ankam quakte es schon aus allen Ecken. In dem sumpfigen See gab es etliche Frösche, die ich zunächst gar nicht sah. Erst als ich mich bewegte, sprangen sie. Ich hatte mein Teleobjektiv nicht dabei, versuchte aber mit dem Olympus PRO Zoom (12-40 mm) trotzdem ein paar brauchbare Fotos zu machen.

Anschließend nahm ich, wie fast jeder Parkbesucher ein Bad im eisenhaltigem Thermalschwimmbecken. Es war erstaunlich warm.

Nachdem ich Furnas verlassen hatte, wollte ich eigentlich an die Südküste zur "Ilhéu de Vila Franca do Campo", um mir den Krater anzusehen und danach dort noch ein wenig zu schnorcheln. Jedoch zogen wieder einige grauen Wolken auf, sodass ich ins Hostel zurückfuhr.

little break
little break

Am Vorhabend hatte ich einen kleinen Unfall beim Ausparken. Weil ich mich auf die Einparkhilfe verlassen hatte, die aber nicht funktionierte, rammte ich eine Mauerecke! Was lerne ich daraus: Mich nie auf die Technik verlassen! Ich rief vom Hostel aus die Autovermietung an und benachrichtige auch Antonio. Beide kamen zusammen. Ich versuchte auf Englisch zu erklären, wie es dazu kam und dass ich eigentlich beim Vertrag umschreiben "bitte Vollkasko" angeben habe. Die verstanden mich nicht und taten ahnungslos. Antonio wollte vermitteln, aber das brachte leider nichts. Wir fuhren in die Werkstatt. Und ich befürchtete schon das Schlimmste. In Deutschland kommt man locker auf 2500 Euro. Hier aber "nur" auf 300 Euro. Ich konnte den Preis auf 250 Euro herunterhandeln. Volltanken musste ich auch nicht mehr. Glück im Unglück. Das Auto lies ich da und lief zurück ins Hostel. Ich hatte Kopfschmerzen bekommen und das Unwetter tobte sich mächtig aus.

Mein Magen kannte jedoch kein Pardon! Ich suchte das mir empfohlene vegetarische Restaurant " Rotas da ilha verde" in einer Seitenstraße auf. Da dies aber erst um 19 Uhr öffneten gönnte ich mir vorab noch eine Weißweinschorle in einer Tapas/Gin/Jazzbar und reservierte mir gleich für morgen Abend eine Tisch. 

Das vegetarische Essen war sehr lecker und nur zu empfehlen.

Wenn das Wetter morgen mitspielt, werde ich am Vormittag nochmal tauchen und am Nachmittag reiten gehen. Aber man weiß ja nie, was der nächste Tag für Überraschungen bereithält.

9. Tag - Diving day and good evening

Noch einmal stand Tauchen auf dem Programm: Zuerst steuerten wir das bereits besuchte Dori Wrack an. Wir hatten superklare Sicht und ich konnte mich mehr auf meine Tauchtechnik konzentrieren, da mein Fokus nicht auf der Fotografie lag. Ich sah wieder einige aggressive Triggerfische und einen Schwarm von Barrakudas. Leider fanden wir heute keine Schnecke.

Dori Wrack
Dori Wrack
Triggerfisch
Triggerfisch

Beim zweiten Tauchgang, bei einem Haus-Riff, hatten wir keine gute Sicht, jedoch konnte ich hier ein paar tolle Fische sehen, wenn auch nichts Besonderes.

Skorpionfisch
Skorpionfisch
Europäischer Papageifisch
Europäischer Papageifisch

Normalerweise wollte ich am Nachmittag zum Reiten, entschloss mich jedoch spontan aber zu einem dritten und letzten Tauchgang. Und es war eine gute Entscheidung! Wir fuhren zu einem weiteren Haus-Riff. Einige machten hier ihren Open Water Diver. Fünf normale Taucher, zu denen auch ich gehörte, tauchten um das Haus-Riff herum. Und ich entdeckte einen Oktopus. Mein Highlight für diesen Tag! Wir blieben für gut zehn Minuten und ich konnte ein paar tolle Aufnahmen machen. Außerdem sah ich erneut einen Madeira Rockfish und einige Plattfische, die man sehr schwer im Sand sehen konnte.

ohne Licht
ohne Licht
mit Licht
mit Licht
Octopus
Octopus
Schalenkrebs
Schalenkrebs

Ich war happy und stolz, als ich meinen 26. Tauchgang hier auf den Azoren abschloss.

Wir, Rok aus Slowenien, Lucas aus Bolivien und ich, verstanden uns so gut, dass wir beschlossen, den Abend gemeinsam zu verbringen. Eigentlich wollten noch drei Portugiesen dazu stoßen, aber irgendwie kamen sie dann noch nicht. Rok brachte dafür zur Tapasbar noch Julia, aus Deutschland, mit. Wir zogen von einer zur anderen Bar und genossen ein wenig das Nightlife und die Straßenmusik in Ponta Delgada. Ich verabschiedete mich gegen 23:30 Uhr, denn morgen soll es zur Waltour gehen. Darauf freue ich mich schon die ganze Woche. Am Mittag treffe ich dann Lucas, mit dem ich zum Reiten fahre und am Nachmittag Rok und Julia. Wir wollen zusammen wandern gehen und abends zusammen an die Westküste zum Sonnenuntergang fahren.

Streetlife in Ponta Delgada
Streetlife in Ponta Delgada

10.  Tag - perfect last day

Um 8:30 Uhr war Treffpunkt am Hafen. Ich wollte bei einer Whalewatching Tour mit auf den Atlantischen Ozean hinaus. Beim Einstieg meinte der Käpt'n, ob ich fotografieren möchte. Ich bejate und durfte mich direkt zu ihm gesellen, ans Steuerrad. Perfekte Sicht!

Kaum waren wir unterwegs, da begegneten uns schon eine große Gruppe von großen Tümmlern. Sie begleiteten uns eine Weile und wir durften diese tollen Tiere beobachten. 20 Minuten später die nächste Delfingruppe.

Gemeiner Delfin oder common dolphin
Gemeiner Delfin oder common dolphin

Und dann hieß es plötzlich festhalten. Wir fuhren mit knapp 80 km/h über das Wasser und da war er: ein Pottwal! Leider tauchte er gerade ab. Wir warteten knapp eine Dreiviertelstunde, und da kam er wieder. Ein tolles Tier. 18 Meter lang war das Männchen. Er blieb etwa eine Viertelstunde bei uns, vielleicht acht Meter von unserem Boot entfernt, bevor er wieder zum Abtauchen ansetze. Ich durfte diesen Moment mit meiner Olympus festhalten! Ein Traum. Keine Stunde auf dem Wasser und gleich zweimal einen Pottwal und einige Delfine gesehen. Doch dabei sollte es nicht bleiben.

Pottwal
Pottwal
Zügeldelfin
Zügeldelfin

Auf dem Rückweg hielten wir bei einer anderen Delfingruppe. Und wir durften hier mit den Delfinen schwimmen. Leider, leider hatte ich weder Tauchermaske noch Schnorchel dabei, sodass ich einfach blind Unterwasser fotografierte, es teilweise aber einfach nur genoss und die Kamera auf dem Boot ließ.

Doch dann hieß es: alle man aufs Boot: und wir steuerten einen neuen Platz an... denn es wurde ein Walhai gesichtet. Was hier bei São Miguel noch nie vor kam! Doch der Klimawandel und auch Covid19 (es fahren keine Fähren) änderten gerade alles. Die Natur kämpft sich zurück! Tatsächlich, wir fanden den Walhai und außer mir, durfte nur noch die Führerin mit ins Wasser. Hier bereute ich es sehr, die Brille nicht dabei gehabt zu haben. Denn mit Kontaktlinsen und offenen Augen unter Wasser sieht man einfach nichts. nur verschwommen. Ich fotografiere und filmte blind. Das ein oder andere Bild wurde was, zwar nicht gestochen scharf, aber egal! Ganze zehn Minuten schwamm er mit uns beiden ums Boot herum. Was für ein Tag! Perfekter konnte er nicht mehr werden.

Walhai
Walhai
Walhai
Walhai
rote Klippenkrabbe
rote Klippenkrabbe

Als wir zurück am Hafen waren, meinte der Käpt'n, ob ich nochmal mit rausfahren will, gratis! Ich kämpfte wirklich mit der Entscheidung, aber ich war erstens mit Lucas verabredet und zweitens konnte ich das Reiten bei Lara nicht ein drittes Mal verschieben. Also lehnte ich schweren Herzens ab und wir fuhren nach Lagoa, gut 12 Minuten von Ponta Delgada entfernt. Hier warteten bereits die gesattelten Pferde auf uns. Wir ritten gut eine Stunde durch die schöne Landschaft. Teilweise durften wir auch galoppieren und traben. War das ein Spaß. Und ich merkte auch, dass ich das Reiten nicht verlernt hatte.

Zurück in Ponta Delgada, packte ich meine Sachen und wir aßen am Hafen eine Kleinigkeit. Danach machten wir uns auf den Weg nach Sete Cidades, zu zwei schönen Ausgangspunkten. Einen erwanderten wir uns. Was für eine perfekte Aussicht. Endlich gab es klare Sicht und man hatte einen tollen Blick, nicht wie letzte Woche, als die Wolken alles verdeckten.

Auenland
Auenland
Viewpoint of Candelaria
Viewpoint of Candelaria

Zum Sonnenuntergang fuhren wir nach Mosteiros an den Strand. Wir sprangen noch einmal in die Wellen und trafen Julia und Rok. Wir genossen den letzten Abend gemeinsam bei klarem Sternenhimmel und bei einem kühlen Bier.

Strand von Mosteiros
Strand von Mosteiros
Café Central
Café Central

Ja, ein perfekter Tag zum Abschluss!

Man soll gehen, wenn es am schönsten ist! Azoren ich komme wieder!