Oman – Das Land im Orient 10/2023

29.09.2023
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Vorwort:

Immer wieder habe ich gehört, dass der Oman ein echter Geheimtipp auf der Arabischen Halbinsel sein soll.

Zudem habe ich gelesen, dass es für Taucher eine echte Alternative zum Roten Meer mit vielen intakten Korallenriffen oder Wracks ist. Wenn man Glück hat, kann man sogar Wale, den seltenen Leopardenhai, Schildkröten und Walhaie treffen.

Oman ist traditioneller als die Emirate und sicherer als der Jemen.

Wunderschöne Strände und Hafenstädte, das "leere Viertel", die Wüste Rub al-Chali, aber auch die verschiedenen Wadis und das Hadschar-Gebirge – all das klingt nach einem sehr abwechslungsreichem, interessanten Land, welches meine Neugierde geweckt hat.

Ende September darf ich es nun selbst bereisen und begutachten.

Anreise


Noch im Dunkeln machte ich mich auf den Weg zur S-Bahn und fuhr zum Flughafen. Dort stellte ich mich bei den "Privilege Club" Schalter an, denn das darf ich seit ich die Silver Card von Qatar Airways besitze.

Das Einchecken klappte super, bei der Sicherheitskontrolle durfte ich auch einen extra Eingang benutzen und so war ich schnell durch. Anschließend suchte ich die Munich Airport Lounge und genoss hier ein tolles, reichhaltiges Frühstück. Es ist schon etwas anders, als ich es sonst kenne.

Kurz vor der Boarding Time machte ich mich auf zum Gate. Kaum angekommen, rief man mich bereits auf. Ich ging zum Schalter und bekam einfach so ein Upgrade in die Business Lounge. Ich freute mich natürlich riesig.

Als ich meinen Sitzplatz einnahm wurde ich bereits sehr freundlich mit einem Glas Rose Champagner begrüßt. Ich gönnte mir ein Schlückchen und nahm dann meinen Sitzplatz etwas genauer unter die Lupe.

Es gab ein kleines Extrageschenk, eine richtige Decke, größere Bildschirme und ein Sitz den ich wirklich bis zu einem Bett ausfahren konnte. Nachdem ich alles ausprobiert hatte, kam erneut die Stewardess und brachte mir die Menükarte. Ich durfte aus drei verschiedenen Gerichten jeweils ein Drei-Gang-Menü wählen.
Bevor das Mittagessen kam, wurde mein Tisch mit einer weißen Tischservierte schön gemacht. Das Essen wurde auf echtem Geschirr– kein Plastik – serviert und das Menü schmeckte ausgezeichnet.

Nachdem ich satt war, nutze ich natürlich das "Bett" und schlief ein Stündchen, denn das frühe Aufstehen machte sich bemerkbar. Und ich schlief wirklich gut.
Kurz vor der Landung in Qatar wurden wir noch höflich gefragt, ob wir einen Anschlussflug hätte, Unterstützung bräuchten und ob es uns gefallen hat. Ich bedankte mich für den tollen Service, an den ich mich echt gewöhnen könnte, wäre er nicht so teuer, und lehnte jedoch eine Unterstützung ab, denn ich hatte genügend Zeit bis der zweite Flug ging, und ich den Flughafen inzwischen wirklich gut kenne.
Auf der Anzeigetafel schaute ich, auf welchem Gate mein Anschlussflug ging und suchte anschließend die Silver Lounge auf. Die jungen Damen empfahlen mir eine andere Lounge in der Nähe des Gates aufzusuchen, das Upgrade bekam ich von Ihnen. Ich nahm es dankend an und fand die Premium Gold Lounge relativ schnell. Hier aß und trank ich noch eine Kleinigkeit, und genoss die Zeit.

Der Flug von Doha nach Muscat verging schnell.

Doch als ich zur Sicherheitskontrolle kam, erschrak ich. Eine extrem lange Schlange stand davor. Ich entschied mich, 10 OMR (umgerechnet knapp 25€) zu zahlen, um die Prioritätenpasskontrolle zu passieren, damit ich nicht noch nach Mitternacht da gestanden hätte. Ich holte das Gepäck und lief zum Ausgang.

Dort wartete bereits Oliver, der Besitzer des Guesthouse "Lana Villa" https://lanavilla-oman.com , den ich im Juli schon in München traf. Wir fuhren zur Unterkunft und er zeigte mir das Zimmer.

Bevor ich erschöpft ins Bett fiel, packte ich noch schnell meine Tauchsachen, denn morgen früh darf ich endlich wieder: abtauchen 

1. Tag Diving Day - Daymaniyat Islands

Die Nacht war kurz, den um sechs Uhr klingelte bereits wieder der Wecker.
Als ich gegen halb sieben zum Frühstück kam, waren die zwei Damen vom Lana Villa etwas überrascht. Denn normal gibt es erst ab 7:30 Uhr Frühstück. Als ich Ihnen erklärte, dass ich zum Tauchen fahre bekam ich trotzdem etwas und konnte mich so stärken.

Oli empfahl mir die "OTaxi App". Damit konnte ich günstig zur Tauchschule kommen. Ich probierte sie aus und es klappte super. Wie in Vietnam, wo ich "Grab" verwendete. Der Unterschied ist jedoch groß: es kostet viel mehr als in Asien.
Für knapp 3,7 OMR (das entspricht 9 €) brachte man mich zur ca. 15 Minuten entfernten Tauchschule https://www.molamoladivingcenter.com am Hafen. Dort angekommen wurde ich sehr freundlich begrüßt. Es war schon alles vorbereitet.

Ich hatte bereits im Vorfeld mit Mido Kontakt aufgenommen. Als ich meinen Namen nannte erinnerte er sich sofort an mich und erklärte mir, wie es heute abläuft. Es gab zwei Tauchboote mit jeweils drei Gruppen (4-5 Personen). Anschließend zeigte man mir meinen Tauchsack, der bereits mit allem vorbereitet war. Ich checkte alles und brachte anschließend alles die Sachen aufs Boot. Dort baute ich mein Equipment zusammen.

Auf dem Boot traf ich ein Pärchen aus Sydney und ein Deutsch-Kanadisches.
Viencent, mein Divemaster, erklärte uns alles, was wir auf dem Boot wissen mussten. Dann verließen wir den Hafen und fuhren auf das offene Meer hinaus.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreichten wir die Daymaniyat-Inseln, eine kleine Inselkette. Die Inseln und das umgebende Meeresgebiet mit einer Fläche von 203 km² sind ein Naturschutzgebiet, das 1996 eingerichtet wurde.

Nach dem Briefing wurden wir in Gruppen und unseren Tauchguides zugeteilt. Nach dem Buddycheck sprangen wir ins Wasser und tauchten am Tauchplatz "Sierrra". Das Wasser war richtig klar und so sah ich direkt am Anfang auf 10 Metern eine kleine Schildkröte.

Bei knapp 29 Grad war es nicht gerade eine Abkühlung aber trotzdem angenehm zu tauchen, da die normale Temperatur 39 Grad betrug. Dazu klare Sicht. Es fehlten nur noch die Meeresbewohner. Auf der Suche nach dem Leopardenhai, der dort immer wieder anzutreffen ist, sahen wir viele Fischschwärme und zwei weitere Schildkröten. Doch die seltenen Leopardenhaie ließen sich nicht blicken. So tauchten wir nach knapp 55 Minuten wieder auf.

An Board tauschten wir die Tauchflaschen und die Jungs von der Tauchschule bereiteten währenddessen ein kleines Mittagessen vor. Es gab Falafel und weitere arabische Köstlichkeiten.

Gestärkt fuhren wir auf die andere Seite der Insel (John Island) und machten uns erneut fertig zum Abtauchen. Dieser Tauchplatz hieß "Sierra + West Wall". Wir tauchten an einer Wand entlang aber immer mit Ausschau auf Haie, Schildkröten oder anderen schönen Tieren. Doch dieser Tauchgang war leider nicht so erfolgreich, denn wir sahen außer ein paar Fischschwärmen nichts. Außerdem machte mir mein linkes Ohr zu schaffen, es wollte den Druckausgleich nicht mehr ganz hinbekommen. Zum Glück waren wir da schon wieder beim Auftauchen.
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir den Hafen. An der Tauchschule bedankte ich mich, bezahlte und buchte mir mit ein OTaxi zurück zum Guesthouse.

Als ich mich auf der Dachterrasse entspannen wollte traf ich auf ein deutsches Pärchen, die Ohrentropfen dabei hatten. Die durfte ich mir ausleihen und sie halfen wirklich.
Trotzdem sagte ich das Tauchen für morgen vorsichtshalber ab und Oliver nannte mir gute Tips als Alternative. So werde ich mir morgen Vormittag die Hauptstadt Muscat genauer unter die Lupe nehmen.
Am Abend zeigte er mir noch ein paar Locations und wir gingen in ein arabisches Lokal essen.

2. Tag Kultrurtag Muscat

Kurz vor acht Uhr öffnet die große Sultan-Qabus-Moschee (Sultan Qaboos Grand Mosque). Sie ist die Hauptmoschee in Oman. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und als eine der weltweit größten Moscheen. Die Errichtung der Anlage wurde 1992 von Sultan Qabus beschlossen. Ich wollte bei Öffnung vor Ort sein, denn dann habe ich die Chance auf weniger Menschen. Ich buchte mir erneut über die App die knapp 3 km ein OTaxi.

Es war wirklich noch nichts los, zum Glück. Doch bevor ich die Anlage betreten durfte, musste ich mir ein Kopftuch, bzw. mein Loopschal über den Kopf wickeln und mein Strickjäcken überziehen.

Anschließend machte ich mich auf Erkundungs- und Fototour. Da wenig los war, konnte ich mich in Ruhe mit den Perspektiven und Ideen austoben. Die Anlage ist riesig und bietet wirklich viele tolle Motive.

Nachdem ich einige Fotos im Kasten hatte ging ich auch ins Inneren der Moschee. Es war sehr beeindruckend eine Moschee mal von Innen zu sehen und dann gleich die Größte des Omans.

Meine zweite Station war die "Royal Opera House Muscat" welche im Stadtteil "Schati al-Qurm in Maska" liegt. Leider hatte ich kein Wifi um mir ein OTaxi buchen zu können, also fragte ich vor Ort jemanden nach Hotspots. Es kamen gleich einige Männer auf mich zu und wollten mir ein Taxi anbieten, natürlich überteuert. Ich lehnte dankend ab, den Hotspot bekam ich trotzdem und so buchte ich mir eine weitere Fahrt.

Am Opera House angekommen kaufte ich mir ein Ticket für 3,1 OMR und machte eine kleine Führung mit. Man erklärte uns, dass der Bau von 2007-2011 dauerte und der Saal über 1.100 Sitzplätze verfügt.

Nach der Führung bummelte ich noch etwas durch die Mall die direkt nebenan war, trank einen Kaffee und wollte weiter zu einem Markt fahren.

Nachdem ich im Internet laß, dass er mittags schließt und erst am späten Nachmittag wieder öffnet, beschloss ich zurück zum Guesthouse zu fahren und Siesta zu machen, denn bei 39 Grad rund um die Uhr auf den Beinen, das halte ich nicht mehr aus.

Als ich am späten Nachmittag im Wohnzimmer der Villa Lana saß und auf mein OTAXI wartete, traf ich auf Herrn Eckart von Hirschhausen und seiner Familie.

Die Fahrt zum Markt " Mutrah souq" etwas südlicher von Muskat dauerte etwa eine halbe Stunde.Dort bauten und öffneten sie ihre Stände nach der langen Mittagspause. Als ich durch die kleinen überdachten Gassen schlenderte, kamen Erinnerungen an Marakesch hoch. Ähnlich wie damals roch es nach Weihrauch und die Händler versuchen dir Parfüm, gefälschte Kaschmirschals und weitere Waren zu verkaufen. Doch ich wollte nur fotografieren. Einige von Ihnen fanden es richtig toll und hatten Spaß dabei, als ich fragte ob ich ein Foto machen darf.

Als die Sonne unterging suchte ich nach einem schönen Platz für den Sonnenuntergang, aber ich fand keinen und mein Magen fing an zu Knurren.

Als ich am Hafen entlang lief hielt plötzlich ein Auto, und eine junge Frau sprach mich mit meinem Namen an. Belinda, von der Tauchschule von gestern hatte mich wieder erkannt. Sie ist Schweizerin und lebt seit drei Jahren hier. Sie gab mir einen Tip für ein Restaurant, welchen ich auch annahm. Es lag im 2. Stock mit Blick auf den Hafen.

Anschließend fuhr ich zurück in mein Guesthouse. Dort sicherte ich meine Fotos und packte alles für morgen, denn dann versuche ich es nochmal mit dem Tauchen und begebe mich auf die Suche nach dem Leopardenhai.

3. Tag – Es kommt alles anders als geplant

Leider machte mein Ohr kurz vor dem Schlafen gehen erneute Probleme. Es schmerzte, sodass ich schweren Herzens das Tauchen canceln musste.
Doch ich brauchte auch eine Alternative, denn nur rumsitzen oder am Strand rumliegen, das ist nicht meine Welt.

Oli gab mir den Tipp, nach Nizwa mit seiner Festung und weiteren Souks ins Landesinnere mit einem Auto zu fahren. Doch ein Auto wollte ich mir nicht mieten. Er schlug mir ein Sammeltaxi vor.
Gesagt getan fuhr ich nach dem Frühstück mit dem OTaxi zum Busbahnhof. Dort war sehr viel los und irgendwie auch sehr chaotisch. Beim Nachfragen eines Sammeltaxis schaute man mich nur fragend an, aber als ich "Nizwa" nannte zeigten Sie auf den Bus. Doch da stand "Salaah" drauf. Aber man bejate, dass dieser auch nach Nizwa fährt. Ich vertraute dem Busfahrer stieg ein und bezahlte 3 OMR.

Ich ließ während der Fahrt Mapsme laufen um zu sehen, ob der Bus wirklich richtig fährt. WIFi gab es auch und so vergingen die eineinhalb Stunden relativ zügig. Vor den Toren Nizwa hielt der Bus dann bei einem Busbahnhof.

Vor Ort wollte man mich direkt in ein Restaurant zum Essen lotsen, doch ich lehnte ab und fragte höflich, ob es hier WIFI gab. Sie verneinten das, doch in einem kleinen Office gab man mir Zugang zu einem Hotspot und so buchte ich mir ein OTaxi direkt zum Souk.

Es war nicht wirklich viel los, sodass ich mich in Ruhe umschauen konnte. Draußen waren verschiedene Ton -und Töpferständen.

In einer hinteren Ecke saßen vier ältere Männer und tranken Kaffee. Als ich sie fragte ob ich sie fotografieren durfte, stimmten sie zu und luden mich zugleich auf einen Kaffee ein, was ich dankend annahm. Sie verstanden zwar kein Wort Englisch aber irgendwie war es trotzdem lustig mit Ihnen.

Weiter ging es in die verschiedenen Markthallen. Hier war es schön kühl und erfrischend. Aber auch dort war nicht wirklich etwas los. Vielleicht lag es einfach an der Zeit und ganz in der Früh und abends ist mehr los.

Anschließend schlenderte ich noch etwas durch "Old town" bis ich zum Eingang vom "Nizwa Fort", einer beeindruckenden Festung aus dem 17. Jh. kam.

Sie hat einen sehr großen Rundturm, Kanonen am Eingang und hohe Innenräume. Ich bezahlte 5 OMR Eintritt und eine junge Studentin begleitete mich und erklärte mir einiges. Sie macht das neben ihrem Studium und die Touren machen ihr viel Spaß.

Nach dem Rundgang und dem vielen Treppensteigen bei 38 Grad suchte ich mir ein Café mit Wifi, bestellte mir einen Eiskaffee und aß ein Stück Kuchen.

Gegen 14 Uhr fuhr ich mit einem OTaxi zurück zum Busbahnhof und hoffte, dass ein Bus zeitnah auch zurück nach Muscat ging. 14:45 Uhr stand auf einer Tafel. Doch die vielen OTaxen riefen mich schon zu sich und wollten mich nach Muscat fahren. 12 OMR schlugen sie mir vor. In der App stand 34 OMR. Ich verhandelte mit Ihnen 10 OMR, direkt bis zu Villa Lana und inkl. Hotspot.

Oli und viele andere erzählten mir, dass es hier im Oman sehr sicher ist und so beschloss ich, nachdem der Fahrer auf meinen Deal eingegangen war, mich nach Muscat fahren zu lassen. Vorab machte ich ein Foto vom Kennzeichen und sendete es vorsichtshalber Oli. Die Fahrt war entspannt, wir hörten arabische Musik und waren nach knapp etwas über einer Stunde am Ziel.

Ich bezahlte, bedankte mich und ging hoch auf mein Zimmer. Dort ruhte ich mich etwas aus, richtete alles für die nächsten zwei Tage und verabredete mich zum Sonnenuntergangsspaziergang am Strand mit Olis deutschem Freund Maik und seiner Nachbarin.

Zurück im Guesthouse sah ich auf der Dachterrasse noch den Mond leuchten, sicherte ich noch alle Fotos und fiel müde und erschöpft ins Bett.

Die nächsten 2 Tage gibt es keine Blogeinträge, da ich mich auf einer Tour in die Wüste befinde- ohne Wifi und Internet. Wird alles nachträglich hochgeladen.