Sansibar und Tansania 2019

13.06.2019

Gewinnerreise "Foto des Jahres 2018" von Merian und Cewe

"It's time for a new adventure"

Safaritour "Big 5" (Elefant, Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn), meine erste Bergbesteigung auf einen 4.000er, türkisfarbenes Meer, weiße Sandstrände, bunte Korallenriffe. Ich bin gespannt, was mich auf meiner Reise nach Ostafrika erwarten wird. In Begleitung des Profifotografen Tim Langlotz werde ich 2,5 Wochen unterwegs sein, ihm über die Schulter schauen und hoffentlich eine Menge erleben und lernen.

The adventure begins.

Auf die Deutsche Bahn war mal wieder Verlass. Mit 15 Minuten Verspätung startete ich in Richtung Frankfurt-Flughafen. Dort angekommen, ging es sofort zum Check-In Schalter. Beim Einchecken wies ich auf die vorsorglich angelegte Fußschiene hin. Und ich hatte Glück. 1. Reihe von der Economy-Class, Fenster und keinen Nachbar :-)

Knapp 7 Stunden später landeten wir bei Sonnenaufgang in Addis Abeba, Äthiopien. Ich hatte kaum geschlafen beim Flug bisher und noch über 4 Stunden Aufenthalt vor mir. Normalerweise kein Problem für mich, aber da der Flughafen sehr einfach war und teilweise noch Baustelle, wollten die Stunden nicht vergehen. Hinzu kam eine Verspätung meines nächsten Fliegers. Glück aber auch wieder hier. 1. Reihe, Fensterplatz, Beinfreiheit :-)

Addis Abeba
Addis Abeba
Äthiopien
Äthiopien

Kurz vor der Landung in Tansania sah ich zu meiner Linken den "Kilimanjaro" aus den Wolken hervorblitzen, zu meiner Rechten den kleinen Bruder "Mount Meru", den ich übrigens am Ende meiner Reise besteigen möchte. Allerdings bekam ich Zweifel, ob ich den wirklich bezwingen werde, denn vor der Höhe hab ich doch ein bisschen Bammel.

Tansania
Tansania
Kilimanjaro
Kilimanjaro
Mount Meru
Mount Meru

Weiter ging es mit der gleichen Maschine nochmal 1,5 Stunden rüber auf die Insel Sansibar. Nach der Pass- und Visakontrolle erwartete man mich bereits mit einem Namenschild. Auf dem Weg zum Hotel, dass auf der anderen Seite der Insel liegt, fuhren wir unter anderem durch den Nationalpark. Am Rand sah ich ein paar Stummelaffen. Mir fiel außerdem gleich auf, dass die Insel sehr grün ist, aber auch große Armut herrscht.

Sansibar
Sansibar

Nach über 24 Stunden hatte ich es endlich geschafft! Mit einem frischen Maracuja Saft wurde ich bereits erwartet. Rebecca, von der Tauchschule kam auch gleich um die Ecke, drückte mir eine Lektüre sowie einen Fragebogen in die Hand, mit dem Hinweis, bis morgen alles gelesen und beantwortet zu haben, bevor wir um 7 Uhr aufbrechen. Oha, nichts mit Ausruhen und Entspannen, pauken ist angesagt- und das sogar auf Englisch.

Nach einem kurzen Nickerchen machte ich mich frisch, lief ein wenig durch die Anlage und aß bei Livemusik zu Abend. Es gab ein 5 Gänge Menü. :-)

Morgen wartet die Unterwasserwelt auf mich.

Hakuna Matata 

TAG 1

Unerbittlich klingelte um 5:45 Uhr der Wecker. Dem Drang, mich umzudrehen und das Kissen über die Ohren zu ziehen gab ich nicht nach, machte mich fertig, nahm hastig ein Frühstück und ging dann zum Tauchcenter. Dort traf ich auf meinen Guide, Rebecca und auf den Fotografen Tim. Schnell war das Eis gebrochen und es wurde gleich geshootet. Allerdings hatte ich mir unter dem Unterwasserfotografiekurs etwas anderes vorgestellt. Das, was mir der Tauchkollege erkläre, wusste ich bereits aus meiner bisherigen Erfahrung und den Tauchkursen in Thailand. Gegen halb acht startete das Boot mit uns Teilnehmern. Der Wellengang war richtig stark, sodass ich trotz Tablette Probleme bekam. Schließlich musste ich mich übergeben. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht weiter gemacht hätte. Ich sprang ins Wasser und tauchte. Leider war ich von der Unterwasserwelt vor Sansibar enttäuscht. Alles nur grün und blau, kaum Korallen und keine bunten Fische. Das einzige Highlight war der Feuerfisch. Aber dadurch, dass die Kamera nicht richtig eingestellt und das Licht ungünstig war, konnte ich kein gutes Bild machen, schade. Wieder an Bord entschieden wir, keinen 2. Tauchgang mehr zu machen, da die Wellen immer stärker wurden.

Rotfeuerfisch
Rotfeuerfisch

Am Strand angekommen, shooteten Tim und ich noch eine ganze Weile im und am Wasser. Leider knackste ich dabei zum wiederholten Male mit meinem Fuß um. Ich vermute einen Anriss der Bänder. Zum Glück hatte ich meine Schiene dabei, legte sie an, biss die Zähne zusammen und zog das Shooting durch. Es war zwar etwas komisch, dass ich vor anstatt hinter der Kamera stand, aber es hat unendlich viel Spaß gemacht. Ich bin echt auf die Bilder gespannt.

Anschließend schauten wir die Fotos vom Tauchgang an und aßen einen Happen. Dabei entschlossen wir uns, zu "The Rock" zu laufen. Eine Stunde Fußweg, am Strand entlang, später dann auf der Mainroad, als die Flut kam. Mein Fuß wurde immer dicker, Blasen kamen hinzu, aber am Ziel wurden wir mit einem tollen Licht und einer traumhaften Location belohnt, bei der das Fotografieren lohnte.

"The Rock"
"The Rock"

Wir gönnten uns noch ein Safari-Bier und fuhren mit dem Taxi zurück. Wir verabschiedeten uns, ich kühlte meinen Fuß und ruhte mich aus. 

Morgen geht es dann erneut aufs und unter Wasser. Mal sehen, wie es mir da gefällt. Welchen Streich uns das Meer dann spielt. 

Wir sind gespannt!

TAG 2

Endlich konnte ich heute mal ausschlafen. Ich traf um 11 Uhr meinen Tauchlehrer. Er unterzog mich einer Prüfung über die gelernte Theorie, die ich natürlich bestand. Somit hatte ich meinen nächsten PADI Schein "Underwaterphotography" in der Tasche.

Mit ein paar anderen Tauchern und Schnorchlern ging es dann mit einem Bus 5 Minuten zu einem Ufer, wo bereits das Schiff auf uns wartete. Von dort aus fuhren wir zu einem Tauchplatz namens "Oba Oba". Und hier sah es wesentlich besser aus als gestern. Etwas bunter, mehr Fische und Tiere. Das hat viel mehr Spaß gemacht und mit meinen eigenen Kameras klappte auch das Fotografieren um einiges besser.

Als wir zurückkamen, sprach ich mit Rebecca, dass ich etwas enttäuscht vom Kurs und den Tauchgängen war. Denn gelernt habe ich nichts Neues in Sachen Unterwasserfotografie und die Riffe sind anders als angegeben. Ich zeigte ihr sogar die Fotos von heute und die von gestern. Sie sah deutliche Unterschiede, war von meinen Fotos sehr begeistert und bot mir als Gegenleistung an, Montag nochmal mit hinauszufahren und zwei Tauchgänge mitzumachen.

Am Nachmittag schonte ich meinen Fuß und sonnte mich etwas am Strand.

Diesen Abend findet hier in der Hotelanlage "Story Telling session about the Island & Culture of Zansibar" statt.  Mal sehen, was sich dahinter verbirgt.

Tag 3

Mit dem Sonnenaufgang begann auch für mich der Tag. Ich schnappte mir die Kamera, lief zum Strand und genoss die Ruhe bei einer traumhaften Kulisse. Den restlichen Vormittag lies ich etwas ruhiger angehen und sonnte mich.

Gegen Mittag holte mich ein Shuttle ab und fuhr mich auf die andere Seite der Insel mit dem Ziel "cheetahsrock" (https://cheetahsrock.org), dass eine Tierauffangstation ist. Zuerst bekamen wir alle eine Einweisung. Dann begann die vierstündige Tour. Zuerst lernten wir ein Zebra kennen, das sehr zutraulich war. Als nächstes warteten schon die Buschbabys und die waren einfach nur goldig. Sie hüpften auf unseren Schultern, Beinen und Füßen umher und liesen sich aus der Hand füttern. Nebenan warteten schon die frechen Madagaskar Affen. Ich hatte großen Spaß daran, sie zu füttern und zu fotografieren. Außerdem sahen wir noch viele Schildkröten und Pfaue.

Buschbaby
Buschbaby
Madagaskar Affe
Madagaskar Affe

Doch das Highlight wartete noch auf uns: Aslan, der weiße Löwe. Er wurde als Baby von seiner Mutter verstoßen. Jenny, die Besitzerin von "Cheetahsrock" zog ihn auf. Sie nennt ihn heute noch "My Baby", dabei bringt der mittlerweile Vierjährige stolze 300 kg auf die Waage. Wir durften ihn auch füttern - aber keine Angst, nur durch den Käfig.

Aslam
Aslam

Auf dem Rundweg kamen wir an zwei weiteren weißen Löwen-Weibchen und einem Tiger vorbei. Gegen Ende führte uns das Team in ein Gehege, in dem zwei Geparden lebten. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir waren zusammen mit den Tieren ohne trennende Gitter. Sie spielten vor unseren Augen und beschnupperten uns. Ich muss zugeben, etwas Muffensausen hatte ich schon. Aber als wir sie auch noch streicheln durften war das Eis gebrochen. Die waren wirklich sehr lieb.

Zum Abschluss präsentierte uns Jenny und Ihr Team noch einen weißen Babylöwen und einen Babytiger. Die waren noch etwas tollpatschig und verspielt.

Ich habe richtig Respekt vor Jenny und ihrem Team, wie sie mit den Tieren umgehen und das Ganze aufgebaut haben.

Zurück im Hotel erwartete mich ein "Afrikanischer Abend" mit Musik, Tanz und typischen, afrikanischem Essen.

Tag 4

Heute morgen wachte ich mit einer starken Erkältung auf. Aber wer mich kennt weiß, dass ich davon nicht klein zu bekommen bin. Ich entschied mich, den letzten Tag an der Ostseite von Sansibar zu stornieren und zu Tim nach Stone Town zu fahren.

Und: dass war die richtige Entscheidung. Als ich gegen Mittag ankam, konnte ich ihm bei seiner Arbeit zuschauen. Anschließend ruhte ich mich etwas aus und wartete, bis Tim fertig war.

Wir liefen gemeinsam zum Strand, suchten uns ein "Privatboot" aus und fuhren zur Schildkröten-Insel. Kurz vorher stoppte das Boot und wir konnten schnorcheln. Das Wasser war klar und es gab viele Fische zu sehen. Ich konnte Tim von der Unterwasserwelt und Unterwasserfotografie begeistern, so dass er überlegt, einen Tauchschein zu machen. Wir hatten eine Menge Spaß und wollten gar nicht mehr aufhören. So viele bunte, verschiedene Seesterne habe ich noch nie gesehen. Ein unvergessliches Ereignis. Für eine halbe Stunde betraten wir zwar noch die Insel, aber viel gesehen haben wir nicht. Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir wieder in den Hafen ein und tranken gemeinsam ein Feierabend-Bier.

Stone town
Stone town

Nachher wollen wir noch das Stadtleben etwas unter die Lupe nehmen. Ich bin gespannt. 

5. Tag

Noch vor Sonnenaufgang begann der Tag für Tim und mich. Wir flogen mit einem Buschflieger hinüber nach Arusha Tansania.

Dort trafen wir auf Tatjana, die Journalistin, die uns auf dieser Reise begleiten wird. Leider ist das Wetter auch nicht mehr so traumhaft schön und warm wie auf Sansibar. Ich zog mir meine lange Hose und einen Pulli an, dann ging es auch schon los. Wir fuhren knapp zwei Stunden, bis wir den Lake-Manyara-Nationalpark erreichten. Trotz bedecktem hatten wir viel Glück. Wir sahen viele Paviane, Totenkopfäffchen, Gnus, Wasserbüffel, verschiedene Vogelarten, Hippos, Zebras, Giraffen, Elefanten, Warzenschweine und noch einige Tiere mehr. Bereits auf dem Rückweg, liefen uns fünf Elefanten über den Weg. Das war einfach großartig. Diese mächtigen Riesen live in freier Wildbahn zu sehen. Was mich gewundert hat: Alle Tiere waren gar nicht scheu und hatten keine Angst vor den Jeeps.

Lake-Manyara-Nationalpark
Lake-Manyara-Nationalpark
Kronenkranich
Kronenkranich
Am Lake Manyara
Am Lake Manyara
Wasserbüffel
Wasserbüffel
Bartvogel
Bartvogel
Warzenschweine
Warzenschweine

Gegen Abend erreichten wir unsere Lodge. Vor dem Abendessen erklärte mir Tim ein paar technische Details zum Fotografieren. Das war sehr hilfreich. Ich hoffe, ich kann das in den nächsten Tagen richtig umsetzen. Später gönnten wir uns noch ein Bier am Lagerfeuer und verabschiedeten uns ins Bett, denn wir waren alle sehr, sehr müde.

6. Tag - Aufbruch in die Serengeti

Am frühen Vormittag fuhren wir durch das Ngorongoro Wildschutzgebiet und über den Ngorongoro Crater. Leider war es sehr nebelig und es nieselte etwas. Wir mussten außerdem noch eine Werkstatt mitten im Naturschutzgebiet ausfindig machen, denn wir hatten eine Reifenpanne. Als dieses Problem behoben war, fuhren wir weiter den Krater hoch. Oben angekommen brach kurzzeitig die Sonne durch und wir konnten über die wundervolle Landschaft und den Krater sehen. Links und rechts von der Straße sahen wir einige Tiere und ein paar Massai, die dort leben.

Reifenwechsel
Reifenwechsel
Ngogoro Krater
Ngogoro Krater
Tim und ich vor dem Ngogoro Krater
Tim und ich vor dem Ngogoro Krater
Massai mit seinem Vieh
Massai mit seinem Vieh

Weiter ging es über eine weite Ebene, bis wir den Eingang zum Serengeti Nationalpark erreichten. Hier machten wir einen kleinen Stopp, bevor wir beim richtigen Rastplatz ankamen. Dort erledigte unser Guide den Papierkram, wir aßen unseren Lunch, und genossen die sagenhafte Aussicht.

Dreifarbenglanzstar
Dreifarbenglanzstar
Serengeti Nationalpark
Serengeti Nationalpark

Kurz nachdem wir den "Pausenort" verlassen hatten, entdeckten wir am Wegrand eine Löwin, keine drei Meter von uns entfernt. Einfach nur Wahnsinn. Auf der weiteren Fahrt sahen wir noch Zebras, Giraffen, Wasserbüffel, Hippos und noch zwei weitere Löwen, die aber schliefen.

Hippos
Hippos
Wasserbüffel
Wasserbüffel
Serengeti Nationalpark
Serengeti Nationalpark

Nach guten 176 km und 8:46 Stunden im Jeep, kamen wir in unserem Camp an. Es liegt mitten im Nationalpark und hat sogar Internet. Ich hoffe nur, dass die Löwen uns heute Nacht nicht besuchen kommen.

Thorn Tree Camp
Thorn Tree Camp

7. Tag

Familys on tour - the perfect day

Ohne Sonnenaufgang aber vor einer Traumkulisse mit Heissluftballons, Tieren und der unberührten Natur, konnten wir unseren Kaffee und das Frühstück geniessen.

Gestärkt, die Kamera-Akkus geladen, wurden wir bereits von unserem Guide erwartet. Eine weitere Safaritour durch das Zentral Serengeti erwartete uns. Wir steuerten zuerst den "Hippo Pool" an. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Herde Giraffen vorbei. Zwei davon waren sehr speziell. Den beiden Männchen zuzuschauen war einfach nur gigantisch. Es fehlte nur noch der bunte Regenbogen, dann wäre es das perfekte Bild gewesen. :-)

Als hätten wir die Sonne bestellt, kam diese auch pünktlich und wir konnten aussteigen und das ganze Geschehen vom Nahem beobachten. Wir staunten nicht schlecht, wie viele Hippos dort in ihrer eigenen Sch... badeten und merkwürdige Geräusche von sich gaben. Tim konnte viele tolle Fotos für die Merian Ausgabe "Tansania" knipsen und ich für meine Fotosammlung und die nächsten Wettbewerbe. Tatjana unterhielt sich mit dem Guide und notierte sich einige Infos für die Reportage.

Hippo Pool
Hippo Pool

Mit dem Jeep fuhren wir mal hier und mal dort die Straßen entlang. Immer wieder sahen wir eine Gruppe von Zebras, Krokodilen, eine ganze Menge Gnus, Antilopen und noch vieles mehr.

Lärmvogel
Lärmvogel

Die Mittagspause machten wir auf einem Sammelplatz. Anschließend fuhren wir weiter. Plötzlich sahen wir erst einen Löwen, dann zwei, drei, - nein es war ein ganzes Rudel mit kleinen Löwenbabys zwischen einem halben Jahr und einem Jahr alt, sowie zwei erwachsene Brüder. Auf einmal tauchten alle aus ihren Gebüschen auf und es sah so aus, als würde gleich die Jagd beginnen. Sie liefen, blieben stehen, schauten und liefen weiter. Wir und viele andere Jeeps parallel an der Straße entlang. Eine Löwin kam ganz nah an unser Auto heran. Da bekam ich kurzzeitig etwas Angst. Eine Löwin sprang plötzlich auf einen riesigen Baum und beide Jungtiere kletterten ihr hinterher. Es wurde geklettert, geschmust und wieder abgestiegen. Dann war die zweite Mama an der Reihe. Hoch klettern, Aussicht genießen und wieder runter. Das war einfach nur der Wahnsinn. Wir glauben, dass "das Jagen" und "das Klettern" Übung für die jungen Löwen waren.

Voller Begeisterung fuhren wir nach über einer Stunde Beobachtung weiter, denn es braute sich ein Gewitter zusammen. Es goss wie aus Eimern. Wir fanden das nicht schlecht, denn es gibt etwas Abwechslung auf den Fotos. Und wieder hatten wir Glück: Eine Elefantenherde durchkreuzte die Savanne. Und auch Löwen waren erneut zu sehen. Sie sahen allerdings etwas erschöpft aus. Kurze Zeit später wussten wir auch warum - Ein totes Zebra! Sie hatten es gejagt.

Im Camp tranken wir gemeinsam noch Bier, schauten uns meine Fotos an und genossen den letzten, gemeinsamen Abend bei einem schönem Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang in der Serengeti
Sonnenuntergang in der Serengeti

8. Tag

Abschied nehmen

Pünktlich zum Sonnenaufgang standen Tim und ich auf und spazierten etwas um das Camp herum. Tranken einen Kaffee und schossen ein paar Fotos. Als wir uns etwas abseits bewegten, kam bereits ein Mitarbeiter und holte uns mit der Warnung "das ist Löwengebiet" zurück.

Sonnenaufgang in der Serengeti
Sonnenaufgang in der Serengeti
Tim bei der Arbeit
Tim bei der Arbeit
Hyänenspuren
Hyänenspuren

Wir frühstückten und packten unsere Sachen. Vor der Abfahrt gab es noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Wir fuhren gemeinsam los, bis unser Guide hörte, dass sich ganz in der Nähe eine Elefantenherde befindet. Wir kehrten um und steuerten den Platz an. Anstatt Elefanten sahen wir zwei Hyänen und erneut ein Rudel Löwen, die unter einem Baum lagen.

Gegen 10 Uhr hieß es dann am Serengeti Flughafen endgültig Abschied nehmen. Mir kamen die Tränen, die einfach nicht aufhörten. Denn es war eine unglaublich tolle Zeit, die ich niemals vergessen werde! Ich hatte so viel Spaß, konnte eine Menge von Tim lernen und ich hatte jemanden zum Reden, der mein Hobby verstand ;-). Normalerweise macht mir das alleine Reisen nichts aus, aber irgendwie konnte ich es mir nach der letzten Woche nicht mehr vorstellen, ab jetzt solo weiterzureisen.

Tim, Tatjana, ich und unser Jeep
Tim, Tatjana, ich und unser Jeep
Tim und Ich
Tim und Ich

Auf dem Rückweg sah ich am Straßenrand dann noch eine Hyäne und einen männlichen Strauß. Durch den Ngorongoro Nationalpark, vorbei an den Massais erreichten wir gegen Mittag die Lodge. 

männlicher Strauß
männlicher Strauß
Hyäne
Hyäne
Ngorongoro Nationalpark
Ngorongoro Nationalpark

Auch hier war es etwas komisch, alleine einzuchecken, denn vor zwei Tagen saßen wir noch gemeinsam vor dem Kamin und tranken Bier.
Ich brachte mein Gepäck ins Zimmer, zog mich um, legte mich mit meinem Macbook an den Pool sah mir die Fotos der letzten Tage an und entspannte.

9. Tag - Auf der Suche nach dem Nashorn

Im dichten Nebel fuhren mein Guide und ich heute Morgen auf eine Höhe von 2.300 Meter Höhe über N.N., um von dort wieder hinunterzufahren. Ziel war der Ngorongoro-Crater-Nationalpark. Das Besondere an diesem Park ist, dass die Tiere weder rein noch rauskönnen, da es nur einen Weg nach oben und nach unten gibt. Es leben im Krater nur 15 Nashörner, wenige Löwen und leider keine Geparden.

Ngorongoro-Crater
Ngorongoro-Crater

Dafür wimmelte es von Gnus! Die sind übrigens hässlich und dumm, springen vor einem immer hin und her, warten eigentlich nur darauf, von Ihren Feinden gefressen zu werden. Oder sie stehen nur doof rum. 

Gnus
Gnus

Auf dem 25 km langen Rundweg sahen wir aber auch noch Schakale, Flamingos, Reiher, Warzenschweine und ein paar Löwen. Doch vom Nashorn weit und breit keine Spur. 

Warzenschein
Warzenschein
Gnu Herde
Gnu Herde
Schakal
Schakal

Als wir erneut in die Nähe von einem Löwen kamen, hatten wir mal wieder eine Reifenpanne und mussten aussteigen, 300 Meter von einem Löwen entfernt. Als der Löwe auch noch kurzzeitig aufstand, klopfte mein Herz rasend. Zum Glück legte er sich wieder hin, ein Ranger, der dazu kam und ein Gewehr für den Notfall dabeihatte, hatte ein Auge auf ihn und mein Guide konnte den Reifen wechseln. Das war vielleicht eine Zitterpartie. Zum Runterkommen fuhren wir auf einen Rastplatz an einen schönen See, indem sich Nilpferde tummelten.

Da die Nashörner sich nicht blicken ließen, war ich etwas enttäuscht vom Park. Ziemlich öde und kaum besondere Tiere. Lieber hätte ich eine weitere Nacht in der Serengeti verbracht. Fast schon beim Ausgang verabschiedete uns dann tatsächlich noch eine 16-köpfige Elefantenherde. Sie standen im Hang, das war einfach gigantisch, diese grauen Riesen dort stehen zu sehn.

Elefantenherde
Elefantenherde

10. Tag - Vorbereitung auf das nächste Abenteuer

Von Karatu, am Lake Manyara Nationalpark vorbei, brachte mich mein Guide in zwei Stunden zurück nach Arusha, die Stadt am Fuße des Mount Meru. Dort angekommen, musste ich einen Fragebogen ausfüllen. Ich bedankte mich für die vergangen Tage und den Transfers.

Laken Manyara Nationalpark
Laken Manyara Nationalpark

Nachdem ich in die Afrika View Lodge eingecheckt und mein Zimmer bezogen hatte, legte ich mich an den Pool und genoss die tolle Aussicht auf den Mount Meru. So verbrachte ich den restlichen Nachmittag, tauschte mich mit Tatjana und Tim über WhatsApp über die letzten Tage aus und genoss die Ruhe. Am späten Nachmittag gab es ein Briefing für die nächsten drei Tage. Da wurde mir klar, dass ich komplett falsch gepackt hatte. Anstatt ein paar warme Pullover und Hosen für die Tour hatte ich ausschließlich kurze Kleidung eingepackt. Außer meine Wanderstöcke und Wanderschuhe fehlte so ziemlich alles. Aber anscheinend war ich nicht die Erste, der das passierte und so bekam ich die fehlende Ausrüstung gestellt.

Am Abend genoss ich den Sonnenuntergang direkt über dem Mount Meru. Aber Morgen werde ich mich ihm Schritt für Schritt nähern - bis ich auf dem Gipfel stehe.

Mount Meru
Mount Meru

Gut möglich, dass ihr erst am Donnerstag wieder von mir lest, denn ich bezweifle, dass es auf 4500 Meter über N.N. noch irgendeine Internetverbindung geben wird.

Besteigung des 5. höchsten Berg Afrikas

11. Tag

1. Etappe

Gegen 10 Uhr wurden wir abgeholt: das Pärchen aus Guatemala und ich. Man brachte uns in den naheliegenden Arusha Natiponalpark, zum Treffpunkt, dem Momella Gatewo, wo wir unsere Guides, Marco, Lieving, und das restliche Team, dass aus dem Koch und drei Trägern bestand, kennenlernten.

Mount Meru
Mount Meru
Diademmeerkatze
Diademmeerkatze

Wir sollten noch auf eine weitere Gruppe warten, doch die erschien nicht. So liefen wir mit einem Ranger und unseren beiden Guides los.

Start
Start

Ali, der Ranger zog das Tempo richtig an. Er sagte, wir müssen, bevor es dunkel wird im 1. Camp ankommen, denn der Leopard käme abends raus. Bei glühender Hitze marschierten wir durch den Nationalpark immer höher und höher. Plötzlich, am Wegesrand, raschelte es: Es war eine "Black Mamba". Leider war sie zu schnell und ich konnte kein Foto machen. Nach gut zwei Stunden endlich eine Pause.

Auf dem Weg erklärten uns der Ranger und die Guides verschiedenes über den Park, die Tour und was Sie in all den Jahren schon alles erlebt haben. Ali musste einmal einen Büffel töten, der auf ihn zu gerannt kam. Und im Jahr 2000 fiel ein Leopard einen Menschen an. Da wir größten Respekt hatten, hielten wir das Tempo bei. Ich hatte allerdings schon zu kämpfen, denn ich spürte die Höhe, mein Fuß schwoll an und schmerzte immer mehr.

Ranger Ali und Ich
Ranger Ali und Ich

Als wir vor Sonnenuntergang im Miriakampa Camp, dass auf 2.500 Meter über N.N. liegt ankamen, war ich fix und alle. Der 15 Kilometer Marsch auf 2.500 Meter Höhe in knapp 5 Stunden war kein Zuckerschlecken. Ali wies uns jeweils ein Zimmer zu. Wir hatten Glück, normalerweise schlafen immer vier Personen in einem Zimmer, wir hatten alle ein Eigenes. Nachdem ich meines bezogen hatte, musste ich mich erst einmal hinlegen. Ich hatte starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und leichte Fußschmerzen. Schließlich kam sogar ein richtiger Zitteranfall hinzu. Das gesamte Team, und der Leiter vom Camp standen plötzlich alle im Zimmer. Und ich: wollte einfach nur schlafen, nachdem ich eine IBO genommen hatte. Sie meinten allerdings ich sollte essen und trinken. Irgendwann gaben sie nach und ich schlief ein.

12. Tag

2. Etappe

Am nächsten Morgen ging es mir super. Ich frühstückte ordentlich. Es gab Porridge, Toast, Kaffee mit Milch (allerdings beides nur Pulver) und etwas Obst. Danach checkten Sie mich und gaben mir das Go für die 2. Etappe.

Miriakampa-Camp unterhalb vom Meru
Miriakampa-Camp unterhalb vom Meru

Wir starteten mit zwei anderen Gruppen gemeinsam gegenhalb neun. Ziel war das Camp auf 3.500 Meter Höhe. Es ging steil nach oben. Zwischendurch tranken wir immer wieder Wasser und einmal gab es auch eine länger Lunchpause.

Blick auf den Kilimanjaro
Blick auf den Kilimanjaro
Träger
Träger

Als wir den "Urwald" verließen und die Sonne durchkam, wurde es natürlich noch anstrengender. Ich kam auch hier an meine Grenzen. Nach knappen vier Stunden erreichten wir aber alle auch dieses Camp, dem "Saddle Hut".

Blick auf den Arusha Nationalpark
Blick auf den Arusha Nationalpark

Dort hatten wir zwei Stunden Pause, bis es dann hieß: Wir steigen auf den "Little Meru", der auf 3.800 Meter liegt. Zur Übung für heute Nacht. Ok, wir zogen unsere Wandersachen wieder an und liefen los. Oha, das war echt heavy, die Sonne prallte, die dünne Luft und wir hatten ja schon einiges in den Beinen. Trotzdem kämpfte ich mich hinauf und war happy, auch diesen Gipfel nach einer Stunde erreicht zu haben. Hier hatten wir eine wahnsinnig tolle Aussicht auf den Meru, seinen Krater und auf den Kilimandscharo. Wir genossen die Aussicht und ich machte natürlich einige Fotos.

Mount Meru
Mount Meru
Little Meru
Little Meru

Der Abstieg verlief wie im Fluge war aber megaanstrengend. Im Camp angekommen, bekamen wir warmes Wasser zum Waschen. Nach dem wir uns gesäubert hatten, gab es Abendessen. Das Schlafen funktionierte von alleine.

13. Tag

3. Etappe

Nach vier Stunden klingelte bereits wieder der Wecker. Es war Mitternacht und wir trafen uns imdining room. Wir frühstückten Porridge und tranken einen warmen Tee. Dann brachen wir zu unserem großen Ziel, dem Mount Meru auf. Dick eingepackt und mit Stirnlampe zogen wir los. Nach gut 90 Minuten erreichten wir bereits den "Rhino Point" auf 3800 Metern.

Inzwischen waren die einzelnen Gruppen zersplittert. Noch hielt ich mit Antonjo und Tutti, dem guatelmanischen Pärchen mit. Aber gegen 3 Uhr war es auch um mich geschehen, ich musste sie mit Marco weiterziehen lassen. Lieving blieb bei mir und ich kämpfte weiter. Mit der Zeit spürte ich meinen Körper nicht mehr und wollte zwischenzeitlich immer wieder aufgeben. Lieving puschte mich aber immer wieder und ich sah hin und wieder ein paar Lampen von den anderen Gruppen, was mir den Ehrgeiz gab, weiterzumachen. Doch um 4:32 Uhr war Schluss. Auf einer Höhe von 4.120 Metern musste ich leider aufgeben. Mein Körper, vor allem mein Fuß streikten. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, wollte mittendrin mich einfach hinlegen und schlafen. Hinzu kam die Kälte.

Ich schleppte mich mit letzter Kraft und Unterstützung von Lieving zurück zum "Rhino Point". Dort ankommen, sahen wir die Sonne über dem Kilimandscharo aufgehen. Ein einmaliges Erlebnis. Da konnte ich mich auch wieder etwas freuen und langsam zu Kräften kommen.

Sonnenaufgang über dem Kilimanjaro
Sonnenaufgang über dem Kilimanjaro
Little Meru vorne; Kilimanjaro hinten
Little Meru vorne; Kilimanjaro hinten

Nach der wunderschönen Pause stiegen wir weiter ab und gelangten gegen halb acht das Camp. Ich fiel erschöpft ins Bett. Gegen Mittag kamen die anderen auch zurück, völlig erledigt aber sie hatten es geschafft.

Krater vom Mount Meru
Krater vom Mount Meru

Natürlich war ich etwas traurig und ärgerte mich, dass ich aufgegeben hatte. Aber manchmal muss man doch auf den Körper hören und auf die Gesundheit achten. Mein Team sagte dann: "Sei stolz, du hast die 4.000 Meter geschafft". Und damit hatten sie vollkommen recht.

Träger unter sich
Träger unter sich

Nach einem gemeinsamen Mittagessen bezog es sich und es fing leicht an zu nieseln. Da hatten wir richtig Glück gehabt, dass wir bis dahin super Wetter und somit eine tolle Aussicht hatten. Wir packten unsere Sachen und brachen erneut auf. Dieses Mal aber hinab, zu Camp 1. Nach gut vier Stunden kamen wir ziemlich müde an. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, trafen wir uns im dining room, um gemeinsam mit dem Team zu Abend zu essen und stießen auf eine tolle Tour an. Anschließend fielen alle erschöpft ins Bett.

14. Tag

4. Etappe

Am Morgen spürte ich meinen ganzen Körper - überall Muskelkater. Ich schleppte mich zum Frühstück, um mich für den letzten Abstieg zu stärken. Hinab liefen wir noch an einem kleinen Wasserfall, an Giraffen und Wasserbüffeln vorbei. Kurz vor dem Ziel sah ich noch eine große Python. Eine Schlange, aber mit kleinem Kopf. Mit sicherem Abstand machte ich ein Erinnerungsfoto und schloss wieder zur Gruppe auf.

Python
Python

Am Momella Gate angekommen, bekamen wir unser Zertifikat und wurden in unsere Unterkünfte gebracht.

Nach 4 Tagen ohne Dusche freute ich mich so sehr auf einen warmen Wasserschauer, dass ich gefühlt eine Ewigkeit unter der Dusche stand.

Am Nachmittag lies ich einfach aller Viere von mir strecken und genoss die Sonne am Pool. Am Abend wartet dann eine Massage und ein leckeres Abendessen auf mich - und natürlich ein schönes, großes Bett :-)

15. Tag - Last Day in Tansania

Den letzten Tag dieser wunderschönen und aufregenden Reise habe ich entspannt angehen lassen. Ich schlief aus, fuhr anschließend mit einem Taxi in den nächsten Ort zu einem Markt und ATM.

Der Markt war sehr gewöhnungsbedürftigt. Tim erzählte schon, dass das rohe Fleisch wie auf einem Wühltisch angeboten wird. Nun sah ich es mit eigenen Augen und wollte nur noch weg. In der Obst- und Gemüseecke war es um einiges angenehmer. Die anderen Stände kamen mir eher wie ein Flohmarkt vor.

Nach gut einer Stunde verlies ich den Markt und fuhr zurück zu meiner Lodge. Kurz davor traf ich eine junge Dame, die an ihrer alten Nähmaschine saß und nähte. Sie erzählte mir, dass sie es von ihrer Mutter gelernt hatte und es ihr großen Spaß macht.

Den restlichen Tag relaxte ich bei Sonnenschein am Pool. Am frühen Abend kam Lieving vorbei und holte für sich und sein Team, das wohlverdiente Trinkgeld ab.

Morgen heißt es dann Abschied nehmen, von einem einzigartigen Land, tollen Menschen und einer nie vergessenen Reise.

Last Beer in Tansania
Last Beer in Tansania

Einen ganz besonderen Dank geht an Tim, der mir die Chance gab, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten und für die hilfreichen Fototips.

Für die tolle Organisation geht ein großes Dankeschön an Tanja Foley von der Bildredaktion Merian.

Natürlich möchte ich mich recht herzlich bei Merian und Cewe für die Zeit in Sansibar und Tansania bedanken. Ich werde diesen Urlaub niemals vergessen.