5- (4) Seenwanderung in den Schweizer Ostalpen

14.08.2021

Wildsee 2.435m - 2. Schottensee 2.332m - 3. Schwarzsee 2.372m - 4. Baschalvasee 2.174m (Wangsersee 2.205m)

Nach einem reichhaltigen Geburtstagsfrühstück inklusive Blick in die Berge mit Christian, holte Rudi uns pünktlich um acht Uhr ab und fuhr uns zur Talstation in Wangs. 

Blick in die Berge
Blick in die Berge

Wir wollten mit der ersten Fahrt hinauf auf 2.222 Meter. Doch es war schon eine Menge los und wir mussten uns hintenanstellen. Doch fünf Minuten später saßen wir in der Gondel der Pizolbahn nach oben. In drei Abschnitten ging es hochhinaus zur Pizolhütte (2.222 m).

Christian, Ich, Rudi
Christian, Ich, Rudi

Dort angekommen musste ich staunen, wie schön es dort oben war. Wir machten uns auf den Weg und Rudi gab das Tempo vor. Der Weg war relativ schmal, sodass man kaum überholen konnte. Die Beiden wollten auch deshalb so früh los, damit wir nicht wie Enten hinter den anderen hinterherwatscheln mussten. Links von uns sah man immer wieder schöne Schluchten, rechts die Ostschweizer, Bündner und die Österreichischen Alpen.

Nach gut 30 Minuten musste ich schon kämpfen und dachte immer wieder, ich kehre um, ich packe das nicht. Bei strahlenden, warmen 27 Grad und steil bergauf, rang mir der Schweiß von der Stirn. Doch ich biss auf die Zähne und wurde nach gut einer Stunde mit einer sagenhaften Aussicht auf den Wildsee (2.435m) belohnt. Ein wunderschöner, türkisfarbener Bergsee. Und immer wieder Schneefelder!

Das Panorama mit dem Pizolgletscher im Hintergrund, dem Pizolgipfel (2.844 m) und mit den Grauen Hörnern ist absolut atemberaubend und ein super Fotomotiv. Ich packte die Kamera aus und fing einige tolle Perspektiven ein.

Wildesee und im Hintergrund der Pizolgipfel
Wildesee und im Hintergrund der Pizolgipfel

Wir stärkten uns etwas und machten uns anschließend rechts herum auf den Weg zum nächsten See. 

Schottensee
Schottensee

Der Weg dorthin war nicht schwer, und wir erreichten nach gut zehn Minuten den kleinen Schottensee (2.332 m). Hier konnten wir direkt ans Ufer und ich versuchte mit meiner Glaskugel ein paar schöne Spiegelungen einzufangen. Doch die Sonne stand ungünstig, sodass ich mich mit dem Fotografieren dort nicht lange aufhielt und die Männer nicht warten lassen wollte.

Wir wanderten weiter entlang am See und kamen an weiteren tollen Schluchten und Aussichtspunkten vorbei. Kein Schatten und die pralle Sonne machte es nicht gerade leichter, denn es ging wieder hinauf, anstatt bergab. Ich war immer wieder überrascht, wie Christan und Rudi das extrem heiße Wetter und die Aufstiege locker wegsteckten, im Gegensatz zu mir. Ich hielt immer wieder Ausschau nach Steinböcken und Murmeltieren. Doch sie ließen sich nicht blicken.

Beim relativ bequem ansteigenden Übergang über die Schwarzplangg schweift der Blick zurück, mitten ins UNESCO Weltnaturerbe Sardona, mit Pizolgletscher, Ringelspitz, Piz Sardona und weiter hinten den Glarner Alpen.

Nach gut einer Dreiviertelstunde erreichten wir einen weiteren Gipfel und konnten von hier direkt auf den Schwarzsee schauen. Er war nicht so türkisblau, trotzdem auch wunderschön.

Hier machten wir Brotzeit und genossen die wunderschöne Aussicht. Leider war es etwas diesig. Bei schönem Wetter erklärten mir beide, kann man bis zum Bodensee schauen. Christian zeigte mir auch, wo er wohnt.

Anschließend packten wir wieder alles ein und stiegen hinab zum dunklen Schwarzsee (2.372m). 

Schwarzsee
Schwarzsee

 Hier gab es tolle Spiegelungen die ich mit meiner Olympus E-M5 Mark II einfing. Als ich dachte, wir haben es geschafft, hieß es erneut: Noch einmal bergauf. Auch diesen Anstieg schaffte ich letztendlich. Dort angekommen sah ich viele verschiedene Türme aus Steinen aufgebaut.

 Von dort aus konnte man auch auf den letzten der fünf Seen schauen, dem grünen Baschalvasee (2.174m). 

Baschalvasee
Baschalvasee

Unten am See angekommen wimmelte es dort von Kühen. Zum Glück stellte sich uns keine in den Weg und wir konnten schön am See entlanglaufen. Nach einem Minianstieg sah ich die Alm und fragte wie lang es denn nun noch dauert. Rudi meinte, bis zur Alm "Berghütte alte Alp Gaffia" auf 1.859m sind es noch ca. 40 Minuten, aber nur bergab. Nach ein paar Minuten hatte ich plötzlich wieder Power und legte einen richtigen Spurt hin, sodass wir nach gut 20 Minuten unten ankamen.

Die Tour war mit 4-5 Stunden ausgeschrieben. Natürlich wird noch der 5. See, der Wangensee mit eingerechnet. Diesen ließen wir aber weg, weil er auf der anderen Seite war. Wir schafften die knapp 10 km Strecke und 500 Höhenmeter in 3:26 Stunden reiner Gehzeit. Die Pausen für Fotos und Essen natürlich ausgenommen.

Dort gönnten wir uns ein frisches, kühles Bier und teilten uns eine kleine Brotzeitplatte.

Dann meinte Christian: "Komm lass uns mit den Mountain cars hinunter fahren". Gesagt - getan, an der Sessellift Bergstation "Gaffia auf 1.870m" bekamen wir eine Einweisung und dann fuhren wir über Geröll und Kies 2,2 km lang den Berg hinab bis zur Bergstation der Gondelbahn auf 1.522 Meter. Rudi und Christian bremsten kaum, ich war etwas vorsichtiger und dadurch langsamer. Doch wir hatten alle richtig viel Spaß und wurden von den Wanderern die uns entgegen kamen immer wieder angefeuert. Das letzte Stück nahmen wir die Bergbahn und fuhren hinab ins Tal.

Eine wahnsinnig, atemberaubende und wunderschöne Geburtstagswanderung mit toller Aussicht und super Begleitung!

Danke an Christian und Rudi für den wunderschönen Tag!